Kultur im Ausnahmezustand

Wie verändert sich Kultur in der Krise und wie die gesellschaftliche Praxis im Umgang mit Kultur? Diese und andere Fragen disktutieren am Mittwoch 26.8.20 von 18:30 – 20 Uhr im Polit-Forum Bern:

– Philippe Bischof, Direktor Pro Helvetia
– Anneli Binder, Geschäfts- und künstlerische Leitung Dampfzentrale
– Raphaël Brunschwig, Chief Operating Officer Locarno Film Festival
– Andreas Ryser, Mouthwatering Records und Präsident IndieSuisse

Moderation: Gisela Feuz, Kulturjournalistin, Dozentin und Moderatorin

UPDATE (29.8.20) Die Veranstaltung wurde auch im Livestream übertragen und kann hier nachgeschaut werden.

Auf Schleichwegen zur Pointe: Manuel Stahlberger

Im La Cappella zeigt der St. Galler Kabarettist, Musiker und Comiczeichner Manuel Stahlberger sein drittes Programm «eigener Schatten».

Es sei nicht ganz klar, ob der Besuch einer Theateraufführung in Corona-Zeiten mutig, waghalsig oder vernünftig sei, selbst wenn man das 56-seitige BAG-Schutzkonzept umsetze, sagt La-Cappella-Patron Christoph Hoigné zu Beginn des Abends. Das Gleiche könnte auch in Bezug auf den Beginn von Manuel Stahlbergers neuem Soloprogramm gesagt werden. Mutig und waghalsig ist er auf jeden Fall, der Einstieg in «eigener Schatten», das dritte Bühnenprogramm des St. Galler Kabarettisten, Musikers und Comiczeichners.

Vernünftig? Keinesfalls. Stahlberger rührt nämlich mit der ganzen grossen Showbusiness-Kelle an, als er die Kleinkunstbühne betritt. Will heissen: Rauchmaschine, Laserlichtshow und Technobeats kommen zum Einsatz, und mitten drin hüpft und tanzt dieser Manuel Stahlberger wie ein Aerobic-Instruktor und schreit in schönster Animationsmanier «Hallo Bern!» ins Publikum. Was zum Teufel ist bloss in ihn gefahren, denkt man konsterniert, denn dieser Anfang vereint so ziemlich alles, wofür diese Schweizer Gallionsfigur der Lakonie, des trockenen Humors und der absurden Poesie nicht steht.

Den ganzen Beitrag zu Manuel Stahlbergers neuem Programm in Der Bund (26.6.20) gibst hier zu lesen.

Sandsteinreich Bern

En Masse: Ein Podcast von Pierre Kocher, der das Sandsteinreich Bern zusammen mit Kulturschaffenden, Fachpersonen und Liebhaber*innen erkundet.

Die rasende Radioreporterin Feuz surft mit einer Zeitmaschine durch acht Jahrhunderte und besucht Berner Baustellen und Bauwerke. Mir begegnen ein Dominikanermönch im Jahr 1296, ein Kornschipper um 1720 uva – alle grandios verkörpert von Stefano Wenk.

Zur Hörlandkarte direkt am Ort des Geschehens gehts hier

Les trois Suisses

Die Stimmung ist aufgekratzt, ein bisschen wie im Bubenzimmer im Skilager, und es ist offensichtlich, dass sich da zwei auch nach 28 Jahren Zusammenarbeit immer noch sehr gerne leiden mögen. Sie sind ja auch lustige Vögel: Resli Burri, 61, Darling der Berner Kleinkunstszene, der mit zahlreichen Projekten verbandelt ist, und Pascal Dussex, 59, sympathisch hemdsärmlig und mit markant-sonorer Baritonstimme ausgestattet, die er mit Gauloises in Schuss hält.

Den ganzen Artikel zu Les trois Suisses (Der Bund 5.3.20) gibst hier zu lesen

Liebenswert suboptimal

Drei Antihelden, ein VW-Bus und viele grosse Lebensfragen: In seinem neusten Bühnenprogramm «Der Suboptimist» beweist sich Christoph Simon einmal mehr als begnadeter Figurenzeichner.

«Wer bin ich, was will ich sein und wie werde ich, was ich sein will?» Es sind die richtig grossen Fragen, die Christoph Simon in seinem neuen Bühnenstück «Der Suboptimist» umtreiben. Aber Christoph Simon wäre nicht Christoph Simon, würde sein viertes Programm in einen philosophischen Exkurs ausarten, an dessen Ende Erleuchtung steht. Vielmehr nimmt der Berner Kabarettist die Zuschauerschaft im La Cappella mit auf eine vergnügliche Reise im VW-Bus. An Bord des Mobils: drei Charaktere, deren Leben vielleicht nicht immer ganz optimal verläuft.

Zur ganzen Besprechung von Christoph Simons Bühnenprogramm «Der Suboptimist» gehts hier