Auf Schleichwegen zur Pointe: Manuel Stahlberger

Im La Cappella zeigt der St. Galler Kabarettist, Musiker und Comiczeichner Manuel Stahlberger sein drittes Programm «eigener Schatten».

Es sei nicht ganz klar, ob der Besuch einer Theateraufführung in Corona-Zeiten mutig, waghalsig oder vernünftig sei, selbst wenn man das 56-seitige BAG-Schutzkonzept umsetze, sagt La-Cappella-Patron Christoph Hoigné zu Beginn des Abends. Das Gleiche könnte auch in Bezug auf den Beginn von Manuel Stahlbergers neuem Soloprogramm gesagt werden. Mutig und waghalsig ist er auf jeden Fall, der Einstieg in «eigener Schatten», das dritte Bühnenprogramm des St. Galler Kabarettisten, Musikers und Comiczeichners.

Vernünftig? Keinesfalls. Stahlberger rührt nämlich mit der ganzen grossen Showbusiness-Kelle an, als er die Kleinkunstbühne betritt. Will heissen: Rauchmaschine, Laserlichtshow und Technobeats kommen zum Einsatz, und mitten drin hüpft und tanzt dieser Manuel Stahlberger wie ein Aerobic-Instruktor und schreit in schönster Animationsmanier «Hallo Bern!» ins Publikum. Was zum Teufel ist bloss in ihn gefahren, denkt man konsterniert, denn dieser Anfang vereint so ziemlich alles, wofür diese Schweizer Gallionsfigur der Lakonie, des trockenen Humors und der absurden Poesie nicht steht.

Den ganzen Beitrag zu Manuel Stahlbergers neuem Programm in Der Bund (26.6.20) gibst hier zu lesen.