Der Bundesrat, diese Tiefkühltruhe

Von Begrüssungsblumen, Neid und Toilettenmangel: Die Ausstellung «Frauen ins Bundeshaus!» im Bernischen Historischen Museum lässt die ersten eidgenössischen Politikerinnen zu Wort kommen. Eine veritable Gefühls-Achterbahn.

Warten mussten sie beide, wenn auch ungleich lange: die eine aufgrund von Corona einen Monat, die anderen aufgrund von Ignoranz über ein Jahrhundert. Gemeint ist einerseits die Ausstellung «Frauen ins Bundeshaus! 50 Jahre Frauenstimmrecht», die bereits Mitte November hätte eröffnet werden sollen. Zum anderen sind Schweizer Politikerinnen gemeint, die erst 123 Jahre nach Annahme der helvetischen Bundesverfassung ein Amt auf eidgenössischer Ebene bekleiden durften. Die Geschichten dieser Frauen dienen nun quasi als Museums-Exponate. Zum runden Geburtstag des Frauenstimmrechts hat das Bernische Historische Museum nämlich zusammen mit dem interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern (IZFG) eine Ausstellung aufgegleist, die fast gänzlich ohne Objekte auskommt. Dafür werden auf Bildschirmen insgesamt 12 Politikerinnen unterschiedlicher Couleur ins Rampenlicht gerückt.

Den ganzen Artikel (Der Bund 16.12.20) zur Ausstellung «Frauen ins Bundeshaus! 50 Jahre Frauenstimmrecht» im Bernischen Historischen Museum gibts hier zu lesen.

«Flucht» – die Ausstellung

Seit dem 2. Weltkrieg war die Zahl der Vertriebenen nie mehr so hoch: 65 Millionen Menschen befinden sich zurzeit auf der Flucht. Diesen Menschen will das Bernische Historische Museum mit der aktuellen Ausstellung «Flucht» ein Gesicht geben. Anstelle abstrakter Zahlen rückt die Ausstellung konkrete Schicksale ins Zentrum. Herzstück von «Flucht» ist die Videoinstallation eines Mannes, der selber vor rund 20 Jahren aus Syrien geflüchtet ist und mittlerweile zu den bekanntesten Schweizer Filmemachern zählt: Mano Khalil.


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1968 Schweiz

1986 ist nicht einfach eine Jahrzahl, sondern ein Symbol, welches für vieles steht. Für Proteste gegen den Vietnamkrieg, für Frauenbewegung, für Strassenschlachten um mehr Freiräume, für internationale Solidarität. Die 68er lehnen sich auf gegen die Enge einer bürgerlichen Nachkriegsschweiz, eine Schweiz, die von Wirtschaftswachstum und Fortschrittsglaube geprägt ist, eine Schweiz, in der traditionelle Werte und Normen hochgehalten werden sollen. So ist das Zusammenleben ohne Trauschein verboten, homosexuelle Menschen werden polizeilich registriert, Männer mit langen Haaren in Restaurants nicht bedient und Frauen haben keine politische Rechte. Diese spiessbürgerliche Enge ist vielen unerträglich und so lehnt sich eine mehrheitlich junge Generation gegen autoritäre Strukturen und Hierarchien auf, experimentiert mit neuen Wohnformen, Kleidern, freier Liebe und protestiert für mehr Mitspracherecht und Solidarität. Das Bernische Historische Museum rückt in der Ausstellung 1968 Schweiz diese Ära des Umbruchs und des gesellschaftlichen Wandels ins Zentrum. Mehr zur Ausstellung inklusive Bildern gibts hier.

Für Radio Rabe