55 Shades of Gay

In seiner unterhaltsamen, politisch unkorrekten und provokativen Posse «55 Shades of Gay» beleuchtet der kosovarische Schriftsteller Jeton Neziraj die Situation der LGBT-Community auf dem Balkan. Diese hat nachwievor einen schweren Stand. Sie hätten im Kosovo für die Aufführung ihrer Komödie viel Lob erhalten, sagt Jeton Nezirai, aber auch Todesdrohungen.

Zum ganzen Beitrag bei Radio RaBe gehts hier.

Erinnerung der Zukunft

Wie und woran wird sich die Gesellschaft der Zukunft dereinst erinnern? Diese Frage ergründet Journalist, Historiker und Theaterautor Daniel Di Falco in seinem Stück «Alles, was von uns bleibt». Ausgangslage für Di Falcos Text war eine reale Person: Der streitbare Archivar Martin Kunze sammelt und lagert in einem österreichischen Salzbergwerk Keramiktafeln, welche Weltwissen enthalten. Diesem Archivaren legt Di Falco einen fiktiven Monolog in den Mund, der vom Aargauer Tourneetheater Marie bei der 9. Ausgabe des Hörfestival sonOhr inszeniert wird. Zum ganzen Beitrag bei Radio RaBe gehts hier.

«Mit Gott stimmt etwas nicht»

Das Theater an der Effingerstrasse zeigt mit «Gott der Allmächtige» eine vergnügliche Satire, in der ein grantiger und manchmal allzumenschlicher himmlischer Vater Rede und Antwort steht.

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Gabriel & Gott alias Aaron Frederik Defant & Uwe Schönbeck (Bild: Severin Nowacki)

In der Wüste habe er die Form eines brennenden Dornbusches angenommen, heute Abend sei er in den Schauspieler Uwe Schönbeck gefahren, sagt derselbe auf der Bühne des Theaters an der Effingerstrasse. Während rund 90 Minuten leiht Schönbeck im Stück «Gott der Allmächtige» dem Himmelsvater seinen Körper und lässt diesen durch sich sprechen. Der Grund: Seine Zehn Gebote würden ihm langsam, aber sicher zum Hals raushängen, sagt Gott, darum sei es an der Zeit, neue zu verkünden.

Die ganze Besprechung von «Gott der Allmächtige» in Der Bund (19.2.19) gibts hier zu lesen

 

«Verdiene ich diese Narben?!»

Vom 30.1. bis 2.2.19 geht in Bern das erste queer-feministische Pornographie-Festival Schamlos (!) über die Bühne. Mit dabei bei «Schamlos» ist auch die indische Theaterschaffende, Schriftstellerin und Aktivistin Living Smile Vidya. In ihrer Heimat ist die 36-Jährige ein wichtiges Sprachrohr für die Anliegen von Transpersonen. Diese hätten in der indischen Gesellschaft nachwievor einen schweren Stand, sagt  Vidya, daran habe auch die Gesetzesrevision der «Transgender Persons Protection Bill» im letzten Dezember nichts geändert. «Wer in Indien einer Kuh etwas zu Leide tut, wird härter bestraft, als jemand, der eine Transperson vergewaltigt.»

Zum Artikel über Lving Smile Vidya in Der Bund (31.1.19) gehts hier der Beitrag für Radio RaBe (30.1.19) findet sich hier.

Stimmen aus dem Gefängnis

Der Begriff «Freigänger» bezeichnet eine Person in Haft, welche das Gefängnis für eine bestimmte Zeitdauer verlassen darf. Das kann für einen Tag sein, für ein Wochenende – manchmal sind diese Freigänge begleitet, manchmal sind sie auch ohne Aufsicht unterwegs. «Freigänger» heisst auch das neue Stück der Regisseurin und Autorin Anna Papst. Zu Recherchezwecken hat sie während drei Jahren immer wieder die Strafanstalt Witzwil besucht und dort Interviews mit Freigängern geführt.  Zum ganzen Beitrag bei Radio RaBe  (21.1.19) gehts hier

«Donkey, der Schotte… »

Warum nicht einfach mal die Ratio über Bord werfen und gegen Windmühlen anreiten?! Ariane von Graffenried und Martin Bieri haben mit «Donkey, der Schotte und das Pferd, das sich Rosi nannte» einen Ritterschinken von 1605 – Miguel de Cervantes «Don Quijote» – für die Neuzeit adaptiert. Darüber freuen sich im Stadttheater Bern nicht nur die Kinder. Zum ganzen Beitrag bei Radio RaBe gehts hier

Ersatzreligion Arbeitsmoral

Das Kollektiv Peng! Palast ergründet in seinem multimedialen Theaterstück «Faul!» unser Verhältnis zu Arbeit, Arbeitspflicht und Arbeitslosigkeit und reist dafür nach Griechenland.

Lehnen Sie doch einmal kurz zurück und überlegen Sie sich Folgendes: Wie viel haben Sie heute schon gearbeitet? Sind Sie mit Eifer zur Sache gegangen? Wurden Sie dafür gerecht entlöhnt? Haben Sie etwas Sinnvolles geschaffen? Oder wären Sie vielleicht lieber auf der faulen Haut gelegen? Es sind Fragen wie diese, die sich um Arbeitsalltag, Arbeitseifer, Arbeitspflicht, Arbeitslosigkeit und Arbeitsethik drehen, welche das Theaterkollektiv Peng! Palast in seinem neuen Stück «Faul» verhandelt. Ja, das klinge furchtbar theoretisch, sagt der künstlerische Leiter Christoph Keller, und nein: Langweilig und kopflastig sei «Faul!» deswegen keinesfalls.

Den ganzen Beitrag in Der Bund (15.11.18) hier lesen

Sisters of Comedy CH

Vor 100 Jahren wurde in Deutschland das Frauenstimmrecht eingeführt – in der Schweiz sollte es bekanntlich noch etwas länger dauern. Den runden Geburtstag des Frauenstimmrechts haben deutsche Comediennes zum Anlass genommen, am 12. November unter dem Titel «Sisters of Comedy» bundesweit diverse Anlässe und Auftritte auf die Beine zu stellen. Das wiederum hat die Berner Nationalrätin Aline Trede dazu motiviert, auch in der Schweiz einen Ableger von Sisters of Comedy aufzugleisen. Mit dabei am 12.11.18 im La Capella Bern sind Sandra Küenzi, Patti Basler, 9 Volt Nelly und Fee Brembeck.

«Clash of Gods»

«Clash of Gods» ist der ersten Zusammenarbeit des Berner Musikethnologen Thomas Burkhalter mit dem Lausanner Regisseur und Musiker Christophe Jaquet entsprungen. Die beiden ziehen in ihrer multimedialen Performance so ziemlich jedes Register, welches die Theaterwelt zu bieten hat: Schauspieler*innen, Tänzer*innen, Licht, Video, Musik, Lärm, Kitsch und Interviewaufnahmen. Ausserdem übernehmen Burkhalter und Jaques in «Clash of Gods» gleich selber die Rolle der Götter, wobei deren Weltanschauung unterschiedlicher nicht sein könnte. Zum ganzen Beitrag bei RaBe gehts hier.

Das Verhör des Lukullus

Im Hörstück «Das Verhör des Lukullus» des deutschen Schriftstellers Bertolt Brecht muss der römische Feldherr Lukullus nach seinem Tod vor einem göttlichen Gericht Rechenschaft über sein Tun ablegen. Ausgestrahlt wurde dieses Hörstück zum ersten Mal 1940 auf dem Schweizer Landessender Beromünster – ein mutiger Akt, denn Brechts Stück kann durchaus als versteckte Hitler-Kritik interpretiert werden.  In Zeiten von Putin, Erdogan und Trump ist Brechts Text aktueller denn je. Zum ganzen Beitrag bei Radio RaBe gehts hier.