Ersatzreligion Arbeitsmoral

Das Kollektiv Peng! Palast ergründet in seinem multimedialen Theaterstück «Faul!» unser Verhältnis zu Arbeit, Arbeitspflicht und Arbeitslosigkeit und reist dafür nach Griechenland.

Lehnen Sie doch einmal kurz zurück und überlegen Sie sich Folgendes: Wie viel haben Sie heute schon gearbeitet? Sind Sie mit Eifer zur Sache gegangen? Wurden Sie dafür gerecht entlöhnt? Haben Sie etwas Sinnvolles geschaffen? Oder wären Sie vielleicht lieber auf der faulen Haut gelegen? Es sind Fragen wie diese, die sich um Arbeitsalltag, Arbeitseifer, Arbeitspflicht, Arbeitslosigkeit und Arbeitsethik drehen, welche das Theaterkollektiv Peng! Palast in seinem neuen Stück «Faul» verhandelt. Ja, das klinge furchtbar theoretisch, sagt der künstlerische Leiter Christoph Keller, und nein: Langweilig und kopflastig sei «Faul!» deswegen keinesfalls.

Den ganzen Beitrag in Der Bund (15.11.18) hier lesen

«Clash of Gods»

«Clash of Gods» ist der ersten Zusammenarbeit des Berner Musikethnologen Thomas Burkhalter mit dem Lausanner Regisseur und Musiker Christophe Jaquet entsprungen. Die beiden ziehen in ihrer multimedialen Performance so ziemlich jedes Register, welches die Theaterwelt zu bieten hat: Schauspieler*innen, Tänzer*innen, Licht, Video, Musik, Lärm, Kitsch und Interviewaufnahmen. Ausserdem übernehmen Burkhalter und Jaques in «Clash of Gods» gleich selber die Rolle der Götter, wobei deren Weltanschauung unterschiedlicher nicht sein könnte. Zum ganzen Beitrag bei RaBe gehts hier.

Matto Kämpf: Die Schwestern Karamasoff

Das neue Bühnenstück des Berner Schriftstellers Matto Kämpf basiert auf Dostojewskis Roman «Die Brüder Karamasoff», wobei Kämpf nicht nur die Geschehnisse nach Bern verlegt, sondern auch das männliche Personal mit Frauen ausgetauscht hat. Sein Stück «Die Schwestern Karamasoff» ist ein vierteiliges Kammerspiel, welches im Schlachthaus Theater gezeigt wird. Er und Dostojewski, das sei eine alte Liebe, sagt Kämpf.
Den ganzen Beitrag bei RaBe gibts hier.

Der Körper starrt zurück

Drangsaliert, geformt, gefeiert: Am 20. Performance-Festival Bone wurde der menschliche Leib zur Projektionsfläche.
bone

Es gehe darum zu ergründen, wie der Körper in der Performance heute auftrete, ob er sich quälen müsse oder feiern lassen dürfe, sagt Sibylle Omlin, die neue künstlerische Leiterin des Bone-Festivals am Eröffnungsabend. Ein Performance-Festival zum Thema Körper sei ja etwa wie ein Musikfestival zum Thema Ton, konstatiert ein Gast im Schlachthaus-Theater. Tatsächlich liegt es in der Sache der Natur, dass der Körper in der Performance-Kunst eine zentrale Rolle spielt. Schliesslich produziert diese Kunstform nicht bleibende, materielle Werke, sondern manifestiert sich in vergänglichen Aktionen. Der Körper dient dabei als Material, Display und Projektionsfläche.

Den ganzen Beitrag in Der Bund vom 4.12. hier lesen.

«High-Level-Wellness»

Das Performance-Kollektiv Latinlover zerpflückt im Schlachthaus Theater die Blüten der Wellness-Industrie. Das Resultat reicht von wohltuend bis ermüdend.
wellness

Entwässerung, Hot-Stone-Massage, Wassertank-Schweben: Die Liste an Wellness-Angeboten, welche nicht nur das körperliche, sondern auch das seelische Befinden verbessern sollen, ist lang. Man kommt nicht umhin, so die Suggestion auf allerlei Kanälen, sich in unserer Zeit auch mal eine Auszeit zu genehmigen, herunterzufahren und seinem Körper Achtsamkeit zu schenken. Dass die Wellness-Industrie dabei allerlei wundersame Blüten treibt, zeigt zurzeit das Performance-Kollektiv Latinlover im Schlachthaustheater mit seiner ersten abendfüllenden Produktion «The 2017 Wellness Report».

Die ganze Besprechung in «Der Bund» gibts hier online zu lesen