Stammtischparolen kontern

Was tun, wenn man gegen schroffe Stammtischparolen nicht ankommt? Ein Crashkurs beim Theaterfestival AUAWIRLEBEN schafft Abhilfe.

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«Und dann kommen diese Afrikaner in die Schweiz, und wir müssen für sie bezahlen. Alles faule Simulanten. Nur klauen, Drogen verkaufen und unsere Weiber anmachen. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!» Es sind harsche Worte, welche an diesem Vorabend in der Grossen Halle der Reitschule fallen. Ernst gemeint sind sie nicht, sondern Teil eines Rollenspiels, das im Rahmen eines Crashkurses mit dem Titel «Argumentieren gegen Stammtischparolen» stattfindet.

Den ganzen Beitrag in Der Bund (16.5.19) gibts hier zu lesen

Theater mit Tourette

Zurzeit ist in Bern das Theaterfestival AUAWIRLEBEN in vollen Gängen, und zwar unter dem Motto «Wir müssen reden». Im Fall der englischen Theaterschaffenden Jess Thom ist dieses Motto wortwörtlich zu verstehen, denn die 38 jährige Britin hat das Tourette-Syndrom. Ja, Tourette bringe Herausforderungen mit sich, aber gleichzeitig sei ein Hirn, das nicht normativ funktioniere, auch eine wertvolle Quelle der künstlerischen Inspiration, sagt Thom.

Zum ganzen Beitrag für Radio RaBe gehts hier

Das Geld auf der Anklagebank

Schuldig oder nicht schuldig? Diese Frage musste sich gestern Abend die Zuschauerschaft am Ende einer vierstündigen Gerichtsverhandlung im Tojo Theater stellen. Auf der Anklagebank sass: Das Geld.

Der gebürtige Genfer Christophe Meierhans verhandelt in seiner Produktion Trials of Money die Frage nach der Verantwortung von Geld in unserer heutigen Gesellschaft. Weil Geld ja nun aber nicht eine Person aus Fleisch und Blut ist, wird es in Trials of Money als Semi Human Person bezeichnet und anhand von existierenden Gesetzen auf seine Schuldigkeit hin geprüft. Vorgeworfen werden dem Geld vier Vergehen: Betrug, Erpressung, unterlassene Hilfestellung und Anstachelung zu Hass. Im schmucken Wolken-Bühnenbild werden nacheinander neun Personen in den Zeugenstand gerufen, welche zuerst von der Richterin und aber vor allem auch vom Publikum befragt werden.

Die Zeugen und Zeuginnen: Zwei Banker, ein Obdachloser, Melinda Gates (Bill & Melinda Gates foundation), weiter werden eine Vertreterin des indigenen Stammes der Algonqin, ein Verfechter von Kryptowährungen, ein Ökonome und ein ehemaliges Kibbutz-Mitglied in den Zeugenstand gerufen. Und dann ist da auch noch der Kriminologe und forensische Psychiater, welcher der Menschheit in Bezug auf das Geld ein Stockholm Syndrom attestiert. Continue reading