Lieber grosser Bruder

in meiner Wohnung kann man derzeit prima lustwandeln. Genauso wie es früher die noblen Herrschaften in den Irrgärten vor ihren barocken Schlössern taten. Nur werden in den feuzschen vier Wänden die Abzweigungen, Kreuzungen und Sackgassen («Sack» hihi) nicht durch Hecken, sondern durch Bananenkisten gebildet. Umziehen ist das Hinterletzte und Marie Kondo eine blöde Kuh. Aber das hatten wir ja schon (siehe Poller vom 23. Juli).

Nebst dem, dass man nach Umzügen in der neuen Wohnung nichts mehr findet, sieht man auch nichts mehr, sobald die Sonne untergegangen ist. Ob ich denn grundsätzlich mit dem Konzept Lampe vertraut sei, fragtest du kürzlich, lieber grosser Bruder, als du zum ersten Mal auf Besuch kamst im neuen Heim. Als ob Stirnlampen keine Lampen wären, pfff.

Die ganze Poller-Kolumne in Der Bund (28.8.19) gibst hier

Liebe Salt

Umziehen, also den Haushalt von A nach B verlegen, ist eine Tortur. Ein physischer und psychischer Saustress. Folter, Fegefeuer, ewige Hölle und Musical alles in einem.

Anfänglich geht man ja noch mit Euphorie zur Sache. «Auf in ein neues Leben, unnützer Ballast abwerfen, Marie Kondo ahoi!», denkt man. Ihnen sagt der Name Kondo nichts, werte Leserschaft? Marie Kondo ist Ordnungsberaterin. Die Japanerin hat nicht nur drei Bücher geschrieben, sondern erklärt auch in einer Netflix-Serie, wie Menschen kurz vor Messi (nein, nicht der Fussballer) Ordnung in ihr Puff zu Hause bringen können.

Die ganze Poller-Kolumne in der Bund (24.7.19) gibts hier zu lesen

Lieber Hvaldimir,

Dir war wahrscheinlich einfach langweilig, weil sämtliche deiner Belugawal-Kollegen zwecks Frühlingsferien an die Adria geschwommen waren. Die Einzigen, die ausser dir im April im arschkalten Polarmeer vor der norwegischen Stadt Hammerfest rumgurkten, waren diese Fischer. «Mal bisschen sozialisieren», wirst du dir gedacht haben, als du Kurs auf ihren Kahn nahmst, um ein Schwätzchen zu halten.

Die ganze Kolumne in Der Bund (19.6.19) gibts hier zu lesen

Liebe Frauen

Soeben ist bei mir die gefühlte hundertste Anfrage für ein Engagement am Frauenstreiktag vom 14. Juni eingetroffen. Das schreib ich jetzt hier nicht, um zu demonstrieren, wie toll und talentiert die olle Feuz ist. Zumindest nicht nur.

Der Grund, warum ich so viele Anfragen bekommen habe, ist der Tatsache geschuldet, dass es tatsächlich nicht so viele Frauen gibt, welche sich öffentlich hinstellen, ein Podium leiten, einen Anlass moderieren oder bei einer Rockband mittun. Und ehrlich gesagt macht mich das manchmal ein bisschen hässig. Ja klar doch: männlich dominierte Machtstrukturen, Männer haben das bessere Netzwerk, männlich geprägte Diskurse, jahrhundertaltes Rollenmodell, das immer noch auf uns einwirkt… Stimmt ja alles. Aber gopfertori nomau, das wird sich nur ändern, wenn wir Frauen aktiv unseren Teil dazu beitragen und den Finger aus dem Allerwertesten nehmen!

Die ganze Kolumne in Der Bund (21.5.19) gibts hier zu lesen

Liebe Filzläuse

Seid ihr eigentlich heute auch am Demonstrieren? Also verstehen würd ichs ja, wenn ihr mit Trillerpfeifen und Transparenten durch die menschliche Unterholzwolle marschieren würdet. Eure Arbeitsbedingungen sind unter aller Kanone und die Wertschätzungs-Werte im Keller.

Normalerweise wohnt ihr ja zwischen unseren Beinen, gellet liebe Filzläuse, weswegen ihr auch Sackratten genannt werdet. Wenns mal eng wurde im Busch – ihr seid ja ein geselliges Völkchen –, haben wagemutige Pioniere auch schon den langen Marsch in die Achselhaare auf sich genommen.

Die ganze Kolumne in Der Bund (1.5.19) gibst hier zu lesen.

Monopoly

pollerLieber Gastgebern,

«Monopoly müsste man mal wieder spielen», liessest du kürzlich in einer geselligen Runde verlauten, in die Frau Feuz aus Versehen geraten war. Ich muss gestehen, dass du mir ausnehmend unsympathisch warst, lieber Gastgeber. Dein Wein, den ich dir zur Strafe wegtrank, war allerdings ganz fantastisch. Du bist dann in den Hades deines Hauses hinabgestiegen und kramtest dort tatsächlich eine dieser grossen Kartonschachteln hervor, deren Inhalt weltweit bestimmt schon für Mord und Totschlag gesorgt hat. So ganz unter uns, liebe Leserschaft: Sind Sie nicht auch der Meinung, dass wenn in «geselligen Runden» plötzlich Brettspiele auf dem Tisch stehen, die Runde so gesellig wahrscheinlich doch nicht ist? Sonst könnte man sich ja gepflegt unterhalten. Oder zumindest in aller Ruhe betrinken.

Die ganze Kolumne in Der Bund (6.2.19) gibts hier zu lesen

Liebes Afrika

pollerWir zwei… Was sagst du? Ich soll dich nicht einfach «Afrika» nennen? Du hast recht, exgüsi. Schliesslich sagt man ja auch nicht einfach «Frau», sondern Frau Feuz. Liebes Tansania, wir zwei haben uns ja die letzten Wochen ein bisschen kennen gelernt, weil ich dir einen Besuch abgestattet habe. Ich muss gestehen, dass meine Vorstellung von dir im Vorfeld dieser Reise, nun ja: Wikipedia-rudimentär war. Ungebildet sagst du? Du hast ja recht. Noch schlimmer ist allerdings, dass ich mit solchem Halbwissen wahrscheinlich noch zu den besser informierten Zeitgenossinnen in unseren Breitengraden gehöre. Wir haben hier in diesem Europa ja nicht wirklich eine Ahnung von dir. Wir reden von «Afrika», obwohl sich dein Kontinent aus 54 anerkannten Staaten zusammensetzt. «Krieg, Hunger, Aids, Löwen, Giraffen, Elefanten» – so würde ein Durchschnittsschweizer wohl antworten, fragte man ihn nach dir. Vielleicht würde er dann auch noch den 80er-Jahre-Heuler «Africa» von Toto zu summen beginnen, und damit hätte es sich wohl schon. Du bist entsetzt? Zu Recht.

Die ganze Poller-Kolumne in Der Bund (16.1.19) gibts hier zu lesen

Passend zum Thema: Der Theaterschaffende Mbene Mwambene spricht über sein Stück «The Whispers» und die Rolle, welche die westliche Welt für einen jungen modernen Mann aus Afrika vorgesehen hat. Zum ganzen Beitrag bei Radio RaBe gehts hier.

Mascha Santschi

pollerLiebe Mascha Santschi,

Herzliche Gratulation zu Ihrem neuen Amt als UBI-Präsidentin! Ab nächstem Jahr schauen Sie also dem SRF auf die Finger, gut so. Vielleicht werden Sie es in Ihrer neuen Funktion auch in Bälde mit Klagen gegen Roboter zu tun bekommen. Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua hat letzte Woche ja die erste künstliche Intelligenz vorgestellt, welche einen Job als Nachrichtensprecher übernimmt. Zhang 2.0 heisst das Wesen, das sich zwar noch etwas steif, aber im Grossen und Ganzen doch erschreckend echt präsentiert bei seinem ersten Auftritt. Die SRF-Gilde zeigt sich skeptisch, was den neuen Digitalkollegen betrifft, und betont, dass man ja nicht einfach nur News ablese, sondern auch selber journalistisch tätig sei.

Die ganze Kolumne in Der Bund (20.11.18) gibts hier zu lesen

Liebe Ärztinnen & Ärzte

pollerFrau Feuz findet den Humor von Ärzten und Ärztinnen nur bedingt lustig.

Menschen, die richtig fest von einer Sache begeistert sind, sind ansteckend. Es spielt dann auch gar keine Rolle, was genau Gegenstand der leidenschaftlichen Schwärmerei ist. Selbst Dinge, die einen bis anhin herzlich wenig interessierten oder die man vielleicht sogar abstossend fand, werden plötzlich spannend, wenn jemand mit Enthusiasmus darüber referiert.

Den ganzen Poller in Der Bund vom 21.3.18 kann hier nachgelesen werden.

Frauenthemen

poller«Poller»-Kolumnistin Gisela Feuz hat nichts übrig für klischeehafte Frauen- oder Männerthemen.

Lieber Volkan Obriciz,

meine letzte Poller-Kolumne über schwule Liebe im Profifussball hat Sie offenbar gelangweilt. «Wenn Frau schon sonst nichts beizusteuern vermag, soll sie doch bitte über Frauenthemen schreiben», haben Sie mich wissen lassen. Jetzt brauche ich Ihre Hilfe, Herr Obriciz, weil ehrlich gesagt: Ich stehe am Hag. Frauenthemen? Eigentlich bin ich ja davon ausgegangen, dass schwule Fussballer durchaus ein Frauenthema seien. Homosexuelle Fussballer mögen Fussball und Männer, ich mag Fussball und Männer, ergo: Frauenthema. Nicht? Hm. Meinen Sie vielleicht eher Angelegenheiten, mit denen sich Frauen in ihrem Alltag beschäftigen? Vielleicht etwas in der Art:

Die ganze Kolumne in Der Bund vom 28.2.18 gibts hier zu lesen