«Ein überwiegend weisses, männliches Line-Up fördern wir nicht.» Katja Lucker fand letzten Samstag klare Worte auf dem M4Music-Podium «Gender, who cares?!» zum Thema Gleichstellung in der Musikbranche. Lucker ist Geschäftsleiterin des Berliner Unternehmens Musicboard, welches es sich zum Ziel gesetzt hat, neue Impulse für die Pop- und Rockwelt zu setzen, beziehungsweise diese zu unterstützen, wofür der GmbH Landesgelder zur Verfügung stehen. Wenn Katja Lucker über fehlende Frauen und mangelnde Diversität in Line-Ups von grossen Festivals spricht, dann tut sie das mit Bestimmtheit und zeigt auf, dass durch ihre Art von «Erpressung» durchaus eine Verbesserung eingetreten ist. «Früher haben die vorwiegend männlichen Festivalmacher einfach ihre Kumpels angerufen und die auf die Bühne gestellt, heute sind die Line-Ups von Festivals, welche bei uns um Subventionsgelder anfragen, einiges vielfältiger.»
vlnr: Katja Lucker, Philippe Phibe Cornu, Regula Frei, Sandro Bernasconi, Hedy Graber, Moderation: Anne-Sophie Keller
Was im multikulturellen Berlin vorgelebt wird, stecke bei vielen Schweizer Festivals wie zum Beispiel auch dem Gurtenfestival noch in den Kinderschuhen, kritisierte Regula Frei von Helvetiarockt, was Gurten-Papa Phibe Cornu mit seinen Aussagen indirekt bestätigte (Frauenanteil Gurtenfestival 2018: etwas über 20%). Man sei aber auf gutem Wege, die Vielfalt auf den Bühnen zu erhöhen, sagte er. Ihm sei die Problematik von einseitigen, weiss und männlich dominierten Line-Ups lange schlichtweg nicht bewusst gewesen, sagte Sandro Bernasconi vom Open Air Basel. Erst im Gespräch mit weiblichen Bekannten sei er für diese Thematik sensibilisiert worden.
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