Lieber Trauffer, wegen deinem Geissepeter…

Am 6. Dezember veröffentlichte ich bei KulturStattBern einen offenen Brief an den Musiker Trauffer,  und zwar wegen dessen Video zum Song Geissepeter. Der Brief verbreitete sich viral in den sozialen Netzwerken und es gingen zahlreiche Rückmeldungen bei mir ein (und zwar nicht nur von Frauen), die sich für den Brief und die Art und Weise, wie er verfasst worden war, bedankten. Bloss eine Antwort ist bis heute ausgeblieben: die von Trauffer selber. Schade.

Lieber Trauffer,
ich bin zufälligerweise letztes Wochenende auf dein neues Video «Geissepeter» gestossen. Ich finde es, nun ja, suboptimal. Wie ich dann herausgefunden habe, hat sich auch Teleclub-Moderatorin Gülsha Adilji darüber geärgert und dies lautstark kund getan. Dass sie daraufhin in den Kommentarspalten übelst rassistisch und sexistisch beleidigt wurde, ist nicht okay. Das siehst du bestimmt auch so. Und dass ein bekannter SVP-Politiker sich dahingehend äusserte, dass die Meinung dieser «veganen nicht autofahrenden linken Journalistin» ja wohl keinen interessiere, ist schlichtweg grotesk, weil komplett zusammenhangslos. Aber item, dafür kannst du ja nichts.

Ich habe dich bis anhin immer in Schutz genommen, wenn irgendwo der Vorwurf laut wurde, der Trauffer sei erzkonservativ und reaktionär und seine Musik des Teufels. Ersteres kann ich nicht beurteilen, weil ich mich nie detailliert mit deinen Songtexten auseinandergesetzt habe und wir uns nie lange genug unterhalten hätten, um diesen Sachverhalt zu klären. Letzteres ist Geschmackssache. Fakt ist: Du bist ein beliebter Musiker, der er versteht, eingängige Popnummern zu schreiben, die einen grossen Teil der Schweizer Bevölkerung toll finden. Das mag ich dir von Herzen gönnen.

Den ganzen Brief bei KulturStattBern hier lesen.