#BernNotBrooklyn

Das Weyerli ist zwar nicht Coney Island, aber hey, auch an unseren Badestränden ist mächtig was los.

Man fürchtete ja kurz um das Seelenheil der Badi-Jugend und hoffte inbrünstig, dass diese dem Englischen noch nicht mächtig sei, als die beiden Herren Yangboy$ vom Dicksucken und Ähnlichem zu trappen begannen am Weyerli Beizli Fest in Frau Feuz’ Hausbadi. Die Jugend rächte sich dann auf ihre ganz eigene Weise, hielt sich zeitweilig demonstrativ die Ohren zu und fragte zwischen zwei Songs, ob die Herren Yangboy$ denn wirklich nicht besser rappen könnten. Aufmüpfige minderjährige Kunstverächter dürften allerdings nicht das Hauptproblem der zwei Yangboy$ gewesen sein, denn die Bühen, welche da kurzerhand neben die überdimensionierte Hüpfburg gepackt wurde, stand in der prallen Sonne. Nüt da mit chillen und dickdippen im kühlen Nass, sondern hüpfen you must, Bitches.

Posten Sie Ihr Foto/Video auf irgendeiner digitalen sozialen Plattform mit dem Zusatz #BernNotBrooklyn. KulturStattBern wählt unter den Fotos das leckerste aus und veröffentlicht es pünktlich zum Katerfrühstück.

Die kreative Jazz-Wundertüte

Benannt hat sie sich nach einer bildhübschen jungen Frau in einem Song von Nick Cave, die als Wasserleiche endet: Elisa Day. Die Berner Jazz-Sängerin und Komponistin Isabelle Ritter ist aber zum guten Glück noch am Leben und ist alles andere als tot, sondern sprudelt vor kreativer Energie. So tauft Isabelle Ritter Am Sonntag bei bee-flat in der Turnhalle gleich Platten von zwei unterschiedlichen Projekten: Elisa Day und Little Wings.

Melker Not Porno

melker11Die Ausgangslage ist eine heikle: da ist dieser subversive Tunichtgut mit Jahrgang 1898, der mit seiner Trash-Combo Mani Porno für erinnerungswürdige bierselige Auftritte bestschlechtmöglichster Natur sorgte. Oder besagte Auftritte gar nicht erst antrat, weil ein Bandmitglied sich vor dem Konzert dermassen intensiv mit Rauch-Paraphernalia vergnügt hatte, dass es schlichtweg vergass, dass es noch ein Konzert zu spielen gäbe und nach Hause ging. So zumindest die Urban Legend. Jedenfalls hat sich dieser Tunichtgut nun also mit richtig guten Musikern zum Quartett Melker zusammengetan und frönt nicht mehr dem Lo-Fi-Gitarren-Trash, sondern dem Synthie-Pop und New Wave der 80er-Jahre. Herr Porno, pardon, Gaviões so richtig seriös? Kann das gut gehen?

Anfänglich bangte man ja bei der Plattenaufe von Melker am Freitag im ISC. Nicht wegen der Musiker, die verrichteten vom ersten Ton an einen einwandfreien Job. Fred Bürki amtete als Metronom am Schlagzeug, Marco Loso bediente Gitarre und Bass, derweilen Oli Kuster mit seinem Synthesizer musikalische Nebelschwaden fabrizierte. Und der Herr Gaviões? Der schludderte in Sonnenbrille, USA-Hockeyshirt und Steppjacke über die Bühne und schien irgendwie ein Cornerfähnli im Allerwertesten zu haben. Es half dann auch nicht, dass seine Stimme anfänglich komplett in den Synthiewänden absoff und die Texte so nur Genuschel blieben.

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«Bauer sucht Power»

IMG_0283Das Jahr ist zwar noch jung, aber die Gewinner im Wettbewerb um den schönsten Flyer sind bereits bekannt. Welcher Wettbewerb? Na jeder, der da im 2017 noch kommen mag. Ich mein: dieses ausgeklügelte Arrangement, diese sinnliche und harmonische Ästhetik der Bildkomposition. Meisterhaft. Fürwahr.

Seit 15 bis 17 Jahren (man ist sich bezüglich der Dauer des Bestehens bandintern nicht ganz einig) «verpiggern» die Herren vom Biggerclub Heuler aus der Rock-, New Wave- und Punkgeschichte. Gefunden hätten sie sich damals per Annonce in der Tierwelt, sagt Sänger Thomas «Hoschi» Hostettler. Auf «Bauer sucht Power» hätten sich die Herren Schütz (Bass), Abt (Gitarre) und Hertig (Schlagzeug) gemeldet und seitdem fährt die illustere Männerriege mit dem Traktor von Landgasthof zu Landgasthof und beschallt alles, was bei one, two, three, four nicht auf den Bäumen ist.

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KultuRadar #40

In der 40. Ausgabe des KultuRadars hauen sich bei der Neue Musik Battle im Sternensaal Bümpliz Musiker_innen experimentelle Kompositionen um die Ohren und im Generationenhaus setzen sich im Rahmen von «Time for Change» Menschen unterschiedlichster Herkunft künstlerisch mit dem Thema Gerechtigkeit auseinander. Mit Artsouk und Reverend Beat-Man in der Turnhalle, Tom Sawyers Abenteuern bei Konzert Theater Bern, Phil Hayes im Kairo und Am Kap in der Dampfzentrale.

KultuRadar #26

In der 26. Ausgabe des KultuRadar erklärt Schriftsteller Raphael Urweider, was es mit dem Berner Rassismus Stammtisch für eine Bewandtnis hat und warum dieser ein Kanaken-Tribunal veranstaltet. Im Theater an der Effingerstrasse wird das Publikum im Stück «Terror» zu einem unbequemen Urteil gezwungen und in Myousic, der neuen Klanginstallation von Dimitri de Perrot, fungieren 24 Lautsprecher und Schlagzeuer Julian Sartorius als Protagonisten. Mit Musik von Trampeltier of Love und kleiner Hai.

KultuRadar #25

In der 25. Ausgabe des KultuRadar gibt Mich Meienberg, einer der Label-Papas von Everest Records, Auskunft über Les Digitals, das Festival für elektronische und experimentelle Musik im Botanischen Garten. Nadja Radi steht derweilen mit der Bohrmaschine in der Hand im Einsatz beim multidisziplinären UNA-Festival und Mirko Schwab mag nicht über die herrschende Situation im Musikzirkus jammern, sondern gründet lieber selber ein Label: Blaublau Records. Mit brandneuem Material des Future-Pop-Duos True und der Psychedelic-Post-Punk-Truppe I MADE YOU A TAPE.

Gurten-Saufen fürs Dead End

Bald geht auf dem Hausberg wieder die alljährliche Sause über die Haupt-, Zelt- und Waldbühne. In drei Wochen wird die trinkfreudige und musikverrückte Jugend auf den Gurten pilgern, die Anwohner werden dann entweder in den Ferien weilen (die Vernünftigen), einen scharfen Hund gekauft haben (die Sympathischen), um Pinkelfreudige am Verrichten ihrer Geschäfte in Vorgärten zu hindern oder sich ganz einfach selber im Bacardi-Dome die Nächte um die Ohren schlagen (die Berufsjugendlichen).

Zum 33. Mal geht das Gurtenfestival nun schon über die Bühne – die jährliche Programm-Diskussion soll jetzt hier nicht losgetreten werden. Vielmehr soll darauf hingewiesen werden, was neu ist auf dem Gurten und da sticht das Logo des Sleepers in der Rubrik «Partner» ins Auge. Dieses Jahr wird das Dead End nicht nur mit einem Stand auf dem Gurten vertreten sein, sondern auch derjenige Verein sein, dem die Einnahmen aus den Becherrückgaben zugesprochen werden. D.h. alle die, welche ihren Stutz für den leeren Becher nicht selber einheimsen, sondern spenden wollen, beschenken damit indirekt das Dead End. «Dieser abgehalfterte Partyschuppen beim Henkerbrünnli, der immer erst um Mitternacht aufmacht? Geits no??» Wenn Sie jetzt gerade das gedacht haben, dann haben Sie so was von keine Ahnung, was im Dead End tagein tagaus geleistet wird.

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Im Dead End gibt es eine Gassenküche, wo sich jedermann und -frau täglich für fünf Stutz verköstigen kann.

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KultuRadar #22 – Ladies-Special

Diese Ausgabe des RaBe-Kulturmagazins ist ganz den Frauen gewidmet – mit Regula Frei von Helvetiarockt, die über den Empowerment Day und eigene Band-Erfahrungen berichtet,  Jackie Brutsche, Frontlady bei The Jackets und The Sex Organs, Komikerin Lisa Catena u.a. #Ladieswhorock

Und hier gehts zu den einzelnen Beiträgen:
Regula Frei über den Empowerment Day
Porträt Jackie Brutsche
Porträt Lisa Catena

«Wir sind immer noch wild!»

baldyBaldy Minder ist eine der wichtigsten Figuren in der Berner Rap-Szene, seit diese Mitte der 90er-Jahre aus der Taufe gehoben wurde. Der 39-Jährige ist Manager des Kollektivs Chlyklass, ausserdem Gründer des gleichnamigen Musiklabels und dreifacher Familienvater. Minder ist Mitverantwortlicher für den Bärn Jam, das Hip-Hop-Festival, bei dem nicht nur Sprechgesang geboten wird, sondern auch die dazugehörigen Szenendisziplinen wie Breakdance, DJing, Graffiti-Sprayen oder Beatboxen ausgeübt werden. Die 6. Ausgabe des Bärn Jam geht diesen Freitag und Samstag in der Reitschule über die Bühne.

Das Interview mit Baldy Minder zum Bärn Jam gibt’s hier zu lesen.